Mitarbeiter/innen

Charité - Universitätsmedizin Berlin
Institut für Geschichte der Medizin 

Projekt A - Erste Förderphase

Teilprojekte

„Die Breite des Normalen“. 

Zum Umgang mit Kindern im Schwellenraum zwischen „gesund“ und „geisteskrank“ in Berlin und Brandenburg, 1918-1933

 

Zusammenfassung

In dem Forschungsprojekt soll der fürsorgerische, pädagogische und medizinische Umgang mit psychisch kranken („psychopathischen“) Berliner Kindern und Jugendlichen in der Zeit der Wei-marer Republik untersucht werden. Im Fokus steht dabei der übergangsbereich von fraglicher Ge-sundheit zu sicher zu konstatierender Erkrankung, der als Schwellenraum begriffen und auf die sich im urbanen Raum komplex ausgestaltende Infrastruktur zur Erkennung, Behandlung und Betreu-ung auffälliger Kinder bezogen und untersucht wird. Insbesondere soll der Umgang der beteiligten Fachgebiete (Psychiatrie, Konstitutionsmedizin, Pädagogik, Fürsorge) mit ihrer Klientel beschrieben und analysiert werden. Der Schwellenraum schließt sowohl den übergang von „Normalität“ zur Krankheit als auch die (Rück-) überschreitung der Krankheitsschwelle in eine „normale“ Um-welt ein, zumeist mittels gestufter sozialpsychiatrischer Maßnahmen. Gleichzeitig werden die eben-falls als Schwellenphänomene zu beschreibenden interdisziplinären Aushandlungsprozesse der Akteure Gegenstand der Untersuchung sein. Ausgehend von der „Kinder-Kranken- und Beobach-tungsstation“ der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité sollen spezifische Strukturen und Einrichtungen in Berlin und der umgebenden Provinz Brandenburg untersucht werden.